Im Prag der 1920er und 1930er Jahre aufgewachsen, verschlägt es Richard Wadani 1938 nach Wien und widerwillig in die Wehrmacht. 1944 läuft er an der Westfront zu den Alliierten über und kehrt nach dem Krieg in britischer Uniform nach Wien zurück. Doch statt hier als Befreier Anerkennung zu finden, wird Richard Wadani angefeindet und als Verräter betrachtet. Enttäuscht zieht er sich ins Privat- und Berufsleben zurück, bleibt jedoch politisch interessiert. Lange tritt Richard Wadani nur anonymisiert auf.
Richard Wadani ist eine der zentralen Personen des Personenkomitees »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz«, das sich für die Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure ebenso einsetzt wie für die Aberkennung des Ehrengrabes des NS-Fliegermajors Walter Nowotny. Letzteres gelingt im Jahr 2003.
2005 gibt es das erste Gesetz zur Rehabilitering der Wehrmachtsdeserteure, um dessen Verbesserung Richard Wadani in den folgenden Jahren bemüht ist. 2014 endlich wird in Wien das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz enthüllt.
Lisa Rettl und Magnus Koch haben Richard Wadanis Biographie verfasst und zeichnen das Portrait eines Mannes, der mittlerweile über 90jährig immer noch von seiner aufrechten politischen Haltung und seinem Humor gekennzeichnet ist.