Geschichten im Dialog. Zur Darstellung von Migrationsgeschichte undkultureller Vielfalt in historischen Museen und Ausstellungen.Ausstellungen zur Migrationsgeschichte nutzen zunehmend persönlicheErinnerungsstücke und lebensgeschichtliche Erinnerungen als wichtige Elemente dermusealen Darstellung. Als Orte gesellschaftlicher Repräsentanz und kulturellerKommunikation zugleich geben Museen den Menschen die Möglichkeit, mit ihrereigenen Stimme ihre Geschichte zu erzählen. Im expositorischen Dialog mit denBesuchern können so verschiedene Perspektiven aufgezeigt und dieMultiperspektivität der Geschichte deutlich gemacht werden.Anhand der Erfahrungen aus drei Ausstellungsprojekten des LWL-IndustriemuseumsZeche Hannover in Bochum werden Ansätze von Partizipation und multiperspektiver Darstellungen in Migrationsausstellungen aufgezeigt sowie Beispiele für dieIntegration von Migrationsgeschichte und Aspekten der kulturellen Vielfalt inallgemeine historischen Ausstellungen vorgestellt.Am Beispiel der Ausstellung "Eiskalte Leidenschaft. Italienische Eismacher imRuhrgebiet" wird das Spektrum verschiedener Erwartungen, Stereotype undErfahrungen von italienischen Eismacher, ansässigen Kunden und Behörden aufgezeigt.
Die Ausstellung "Nach Westen. Zuwanderung aus Osteuropa ins Ruhrgebiet"thematisierte die Migration aus Polen, dem ehemaligen Jugoslawien und derehemaligen Sowjetunion während der vergangenen dreißig Jahre. Sie zeigteBeispiele des transnationalen Diskurses, hinterfragte nationale Zuordnungen undbeschrieb Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Migrations- undIntegrationsprozess.
Mit der Ausstellung "Schichtwechsel. Von der Kohlekrise zum Strukturwandel"wurden Möglichkeiten ausgelotet, Aspekte von Migration und Vielfalt in eineregionalgeschichtliche Ausstellung zum Wandel des Ruhrgebiets seit den 1950erJahren zu integrieren.