Das Österreich der Zwischenkriegszeit wies ein großes Maß an Antisemitismus auf - und nach dem Anschluss an NS-Deutschland im März 1938 wurde dieser auch immer ungenierter ausgelebt. Demütigungen und Gewalt gegen Juden fanden immer häufiger statt. Wer es sich leisten konnte, brachte sich im Ausland in Sicherheit. Doch die Zielländer wehrten sich und machten es den Schutzsuchenden schwer, der Bedrohung zu entkommen und in Sicherheit neu zu starten, ein neues Leben aufzubauen.
Im November schließlich fanden Pogrome gegen jüdische Geschäfte und Wohnungen statt - BewohnerInnen wurden in der Nacht aus den Wohnungen gezerrt und verschleppt, Schaufenster jüdischer Geschäfte wurden eingescchlagen - die Straßen Wiens waren mit Glasscherben übersät. Euphemistisch wurde die Nacht des 9. November Reichskristallnacht genannt - als wäre das eine Rechtfertigung für die Gewalt.
Heuer jährt sich der Novemberpogrom zum 77. Mal. Grund genug, der historischen Ereignisse vor und nach November 1938 zu entsinnen und der Parole "Niemals vergessen! Nie wieder Faschismus!" aktuelles Atem einzuhauchen.