Die Grüne Bildungswerkstatt Minderheiten organisierte erstmalig eine mehrsprachige Lesereise in Wien, Burgenland und Kärnten. Drei wortgewandte KünstlerInnen, drei Bundesländer, drei Backgrounds. Die Wiener Türkin Esra Özmen, der Kärntner Slowene Dominik Srienc und der Burgenländer Kroate Konstantin Vlasich lasen aus ihren zweisprachigen Werken: von Prosa bis Poesie, über Kurzgeschichten und Rap.
Die Rapperin Esra Özmen („ESRAP“) aus Wien setzte sich textlich vor allem mit Frauen- und MigrantInnenrechten auseinander. Der Kärntner Slowene Dominik Srienc, der als als Lyriker und Übersetzer in Klagenfurt / Celovec tätig ist, las aus seinem 2014 veröffentlichtem Lyrikband „Tu je konec / Hier ist Schluss“. Der freischaffende Journalist und Burgenlandkroate Konstantin Vlasich, gewährte erstmalig Einblick in seine Kurzgeschichten und Erzählungen.
Die jungen literaturschaffende ÖsterreicherInnen, die neben Deutsch auch ihre jeweilige Muttersprache als Literatursprache verwenden, setzen sich in ihren Texten mit der Identität in mehreren Kulturen auseinander. Sie lasen gemeinsam in den kulturellen Zentren ihrer Communities und förderten somit Querverbindungen zwischen den alten und neuen österreichischen Minderheiten. Dabei reiste das Trio ins renommierte kroatische Kulturzentrum „Kuga“ in Großwarasdorf / Veliki Borištof im Burgenland, in das transkulturelle, türkische Restaurant „Etap“ in Wien und in die Kärntner Slowenische Buchhandlung „Ha?ek“ in Klagenfurt.
Überall trafen die Literaturschaffenden auf interessierte ZuhörerInnen, die sich an den Diskussionen beteiligten und über die unterschiedlichen Sprachen sowie literarische Zugänge erfreuten. Dabei wurden Türen öffnen, Gemeinsamkeiten gefunden und durch das Kennenlernen, Barrieren abgebaut.